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Conrad Ferdinand Meyer

Conrad Ferdinand Meyer wurde 1825 in Zürich geboren und starb 1898 in Kilchberg bei Zürich. Er war ein Schweizer Dichter des Realismus, der (insbesondere historische) Novellen, Romane und lyrische Gedichte geschaffen hat. Er gehört mit Gottfried Keller und Jeremias Gotthelf zu den bedeutendsten deutschsprachigen Schweizer Dichtern des 19. Jahrhunderts.

Zitate von Conrad Ferdinand Meyer

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Morgenlied

Mit edeln Purpurröthen
Und hellem Amselschlag,
Mit Rosen und mit Flöten
Stolziert der junge Tag.
Der Wanderschritt des Lebens
Ist noch ein leichter Tanz,
Ich gehe wie im Reigen
Mit einem frischen Kranz.

Ihr thaubenetzten Kränze
Der neuen Morgenkraft,
Geworfen aus den Lüften
Und spielend aufgerafft -
Wohl manchen ließ ich welken
Noch vor der Mittagsglut;
Zerrissen hab' ich manchen
Aus reinem Uebermut!

Mit edeln Pupurröthen
Und hellem Amselschlag,
Mit Rosen und mit Flöten
Stolziert der junge Tag -
Hinweg, du dunkle Klage,
Aus all dem Licht und Glanz!
Den Schmerz verlorner Tage
Bedeckt ein frischer Kranz.

Liebesjahr

Hat sich die Kelter gedreht? Tanzt dort mit dem Laub eine Flocke?
Zuckte der Blitz im August? Blühten die Kirschen im Mai?
Blüthen und Aehren und Trauben erblickt' ich in schwellendem Kranz nur
Um das geliebteste Haupt und ich erblicke sie noch.

Novembersonne

In den ächzenden Gewinden
Hat die Kelter sich gedreht,
Unter meinen alten Linden
Liegt das Laub hoch aufgeweht.

Dieser Erde Werke rasten,
Schon beginnt die Winterruh -
Sonne, noch mit unverblaßten,
Warmen Strahlen wanderst du!

Ehe sich das Jahr entlaubte,
Gingen, traun, sie müßig nie,
Nun an deinem lichten Haupte
Flammen unbeschäftigt sie.

Erst ein Ackerknecht und Schnitter,
Noch ein Traubenkoch zuletzt,
Bist du jetzt der freie Ritter,
Der sich auf der Fahrt ergetzt.

Und die Schüler, zu den Bänken
Kehrend, grüßen jubelvoll
Hingelagert vor den Schenken
Dich als Musengott Apoll.


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