Christian Morgenstern (1871-1914)

Christian Morgenstern wurde am 6. Mai 1871 in München geboren. Sein Vater war Landschaftsmaler und später Professor an der Königlichen Kunstakademie in Breslau. Dort besuchte Morgenstern auch das Gymnasium, die Militärschule und studierte Nationalökonomie bis er sich nach einer schweren Erkrankung von seinem Vater entfremdete. Seit 1896 war er Mitarbeiter verschiedener Zeitschriften und übersetzte von 1897 bis 1903 Werke von Ibsen und Strindberg. Nach einem Kuraufenthalt in Davos machte er Reisen in die Schweiz und nach Italien. Seit 1903 war Morgenstern Dramaturg und Verlagslektor in Berlin. 1905 erschienen seine Galgenlieder und er kommt in eine Lungenheilanstalt. Nachdem 1910 die Krankehit noch stärker ausgebrochen ist, stirbt er am 31. März 1914 in Meran.

Sprüche, Zitate und Gedichte von Morgenstern

Wie sich das Galgenkind die Monatsnamen merkt.


Jaguar
Zebra
Nerz
Mandrill
Maikäfer
Pony
Muli
Auerochs
Wespenbär
Locktauber
Robbenbär
Zehenbär

Unter Zeiten


Das Perfekt und das Imperfekt
tranken Sekt.
Sie stießen aufs Futurum an
(was man wohl gelten lassen kann).

Pusquamper und Exaktfutur
blintzen nur.

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Der Leu


Auf einem Wandkalenderblatt
ein Leu sich abgebildet hat.

Er blickt dich an, bewegt und still,
den gannzen 17. April.

Wodurch er zu erinnern liebt,
daß es ihn immerhin noch gibt.

Es fliegt ein Storch


Es fliegt ein Storch
übers haus hin, horch,
der trägt ein Fröschel im Schnabel.

Ein Fröschel? Du Schaf!
Für die, die's betraf,
war das Fröschel im Göschel,
ein Knabel.

Liebe


Das Feuer brennt,
das Feuer nennt
die Luft sein Schwesterelement
und frißt sich doch (samt dem Ozon)!
Das ist die Liebe, lieber Sohn.

Zitate

"Alles Denken ist Zurechtmachen." - Erkennen 1906. In: Stufen (1922), S. 205

"Ein Hauptzug aller Pädagogik: Unbemerkt führen." - Erziehung Selbsterziehung 1911. In: Stufen (1922), S. 174

"Eine Karikatur ist bloß immer einen Augenblick wahr." - Kunst 1906. In: Stufen (1922), S. 63

"Es gibt für Unzählige nur ein Heilmittel - die Katastrophe." - Lebensweisheit 1910. In: Stufen (1922), S. 162

"Es ist schön, zu denken, daß so viele Menschen heilig sind in den Augen derer, die sie lieben." - Psychologisches 1897. In: Stufen (1922), S. 177

"Spannung ist alles und Entladung. Und höchste Lebensweisheit, seine Spannung immer richtig zu entladen." - Lebensweisheit 1907. In: Stufen (1922), S. 160

"Wer Gott aufgibt, der löscht die Sonne aus, um mit einer Laterne weiterzuwandeln." - Weltbild: Anstieg 1891. In: Stufen (1922), S. 217

"Wer sich überhebt, verrät, dass er noch nie genug nachgedacht hat." - Psychologisches 1909. In: Stufen (1922), S. 197

"Wie ist jede - aber auch jede - Sprache schön, wenn in ihr nicht nur geschwätzt, sondern gesagt wird!" - Sprache 1909. In: Stufen (1922), S. 106

"Gespräch ist die gegenseitige distanzierte Berührung."

"Wer sich selbst treu bleiben will, kann nicht immer anderen treu bleiben."

"Wir brauchen nicht so fortzuleben, wie wir gestern gelebt haben. Macht euch nur von dieser Anschauung los, und tausend Möglichkeiten laden uns zu neuem Leben ein."

Wer vom Ziel nicht weiß

Wer vom Ziel nicht weiß,
kann den Weg nicht haben,
wird im selben Kreis
all sein Leben traben;
kommt am Ende hin,
wo er hergerückt,
hat der Menge Sinn
nur noch mehr zerstückt.


Ein Schnupfen hockt auf der Terrasse

Ein Schnupfen hockt auf der Terrasse,
auf dass er sich ein Opfer fasse -
und stürzt alsbald mit großem Grimm
auf einen Menschen namens Schrimm.
Paul Schrimm erwidert prompt: "Pitschü!"
Und hat ihn drauf bis Montag früh.

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